Willkommen beim Ambulanten Hospizdienst Norderstedt e. V.

Wir freuen uns sehr, Sie auf der neuen Website des Ambulanten Hospizdienst Norderstedt e. V. begrüßen zu dürfen. Auf dieser und den folgenden Seiten informieren wir Sie über die Hospizarbeit, über die Bedeutung der Hospizarbeit für die Gesellschaft und natürlich auch über uns und unseren Verein.

Die ambulante Hospizarbeit ist schon lange nicht mehr einzig die psychosoziale Betreuung und Sterbebegleitung todkranker Menschen. Eine hohe Bedeutung hat heute auch die Palliativ-medizinische Versorgung und die Hilfe für Hinterbliebene, die Trauerbegleitung. Jede dieser Disziplinen hat unterschiedliche Rahmenbedingungen und Anforderungen an die zumeist ehrenamtlichen Helfer.

Laut Deutscher Hospiz- und Palliativ Verband e.V. gibt es bundesweit etwa 1.500 ambulante Hospizdienste und circa 250 stationäre Hospizdienste mit 2.500 Betten für Erwachsene. Unsere Arbeit wird teilweise von den gesetzlichen Krankenkassen gefördert. Sehr viel mehr machen wir jedoch ehrenamtlich und das mit ganz viel Engagement und Herz! Unsere ehrenamtlichen Sterbe- und Trauerbegleiter sind größtenteils seit vielen Jahren dabei. Sie haben alle die für ihre Arbeit notwendigen Zusatzqualifikationen, einige haben darüber hinaus eine Palliativ-medizinische Zusatzausbildung gemacht.

Vom Pflegefall zur Sterbebegleitung

Viele unserer Patienten erhalten die Diagnose vom nahenden Ende ihres Lebens noch während sie in ihren eigenen vier Wänden leben und meist auch bereits pflegerisch betreut werden. Gut organisierte Pflegedienste mit einem funktionierenden Netzwerk haben für die dann notwendige, weitergehende Betreuung den Kontakt zu einem ambulanten Hospizdienst parat. Wir arbeiten sehr eng mit dem Norderstedter Pflegeteam zusammen.  Von dort erhalten wir meist die ersten Patienteninformationen. Damit besuchen unsere Koordinatorinnen, Ute Grumann oder Bärbel Florkowski  den Patienten zu Hause beziehungsweise im Heim oder im Krankenhaus. Im persönlichen Gespräch erarbeiten wir den Betreuungsplan, der die Wünsche und Bedürfnisse unseres Patienten passgenau berücksichtigt. Anschließend werden Patient und seine speziell für ihn ausgesuchte Sterbebegleitung zusammengebracht.

Seelenarbeit für die Sterbenden

Für unsere Sterbebegleiter dreht sich bis zum Ende alles um ihren Patienten. Sie leisten Seelenarbeit indem Sie den Sterbenden durch alle Phasen seines Sterbens begleiten. Sie nehmen ihm Angst oder helfen bei der Aufarbeitung von Problemen. Sterbebegleiter stehen zur Verfügung, wenn ein Gespräch gesucht wird. Oft denken Sterbende gerade zum Ende ihres Lebens über dessen Sinn nach oder sie fürchten, ihren Angehörigen eine Last zu sein.  Manche bereuen Dinge und möchten ihr Gewissen gegenüber einem Unbeteiligtem erleichtern oder etwas zum Abschluss noch klären. Sterbebegleiter halten die gesamte emotionale Bandbreite ihrer Patienten aus. Das geht von Verzweiflung über Hoffnungslosigkeit bis zu Wut und Heiterkeit. Sie vermitteln zwischen ihrem Patienten und seinen Ärzten, den Therapeuten, dem Pflegedienst sowie, wenn notwendig, den Angehörigen. Sie sind natürlich auch Ratgeber für die Angehörigen, allerdings immer im Interesse ihres Patienten.

Trauern ist gesund

Wenn das Unabwendbare eingetreten ist, herrscht für die meisten Hinterbliebenen erst einmal eine unfassbare Leere. Daran ändert auch nichts, dass sie alles kommen sehen konnten. Für diese Art von Trauma gibt es keine Trockenübung. Trauerarbeit ist dringend notwendig. Dass die psychologische Praxis und Wissenschaft den hohen Stellenwert von Trauerarbeit nach einem Verlust anerkennen, ist übrigens Sigmund Freud zu verdanken. Mit seinem 1917 erschienenen Buch „Trauer und Melancholie“ erklärt der berühmte Wegbereiter der Psychoanalyse und Psychotherapie, was Trauer ist, wie sie entsteht und wie es krank machen kann, wenn der Mensch seinen Verlust nicht verarbeitet.

Trauerbegleiter fangen Hinterbliebene auf

Es gibt Menschen, die das ohne Hilfe von außen können. Viele brauchen jedoch Beistand. Hier können unsere Trauerbegleiter helfen. Sie sind dafür ausgebildet. Sie hören zu und versuchen mit den Trauernden Perspektiven zu entwickeln. Uns ist es wichtig, dass Sterbe- und Trauerbegleiter in einer Fallkonstellation nicht dieselbe Person sind. Die psychologische Beraterin und unsere Trauerbegleiterin Yvonne Stüwe erklärt das so: „Für die Sterbebegleiter sind die Sterbenden die Hauptperson, um die sich alles dreht. Sie sind immer auch emotional involviert. Die Trauerbegleiter jedoch sollen nur für die Hinterbliebenen da sein. Das ist eine andere Situation. Und da ist es besser, als Trauerbegleiter unbefangen zu sein.“

Für Sie da!

In diesem Sinne sind wir auch sehr gerne für Sie da und freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.

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